Die phonologische Bewusstheit bezeichnet die Fähigkeit, eine Aussage über die Lautstruktur der gesprochenen Sprache machen zu können.
Es handelt sich um die Bewusstheit, sprachliche Einheiten wie Wörter, Silben und Reime erkennen zu können (phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne). Diese Fähigkeit ist schon im Kindergartenalter zu beobachten.
Die phonologische Bewusstheit im engeren Sinne bezeichnet die Fähigkeit, Wörter in ihre Lautbestandteile zu zerlegen. Diese Fähigkeit beobachtet man mit Eintritt in die Schule.
Die Würzburger Forschungsgruppe unter der Führung von Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Universität Würzburg, bezeichnet die phonologische Bewusstheit als ein „sehr bedeutsames Vorläufermerkmal für das Lesen – und Schreibenlernen“.
Ebenso wird angegeben, dass die vorschulische Förderung der phonologischen Bewusstheit den Schriftspracherwerb in der Schule enorm erleichtert. Es ist anzunehmen, dass Kinder, die auf dem Gebiet der phonologischen Bewusstheit Probleme haben, Gefahr laufen, Lese – Rechtschreibstörungen zu entwickeln.
Die frühzeitige Diagnostik und Förderung der phonologischen Bewusstheit spielt demnach eine herausragende Rolle für die Prävention von Lese – Rechtschreibstörungen!
Die phonologische Bewusstheit kann sehr effektiv in der logopädischen Praxis trainiert werden. Die Übungen erfolgen spielerisch und sind der Altersstufe des Kindes angepasst. Es ist wichtig, dass Wörter bzw. kleinere Einheiten als Wörter Teil der Übungen sind. Die Kinder sollen sich also gezielt mit sprachlichen Einheiten beschäftigen und ihre Aufmerksamkeit darauf lenken.
Unserere Erfahrung zeigt, dass diese Arbeit den Kindern viel Spaß macht und ein gutes Selbstbewusstsein fördert.